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Versicherungsschutz mindestens einmal im Jahr überprüfen

Es ist besonders bitter, wenn Kunden einen finanziellen Schaden erleiden und sie diesen selbst tragen müssen. Dabei hätte eine Versicherung den finanziellen Verlust vermeiden helfen zu können, wenn die richtige Versicherung vorhanden wäre oder überhaupt abgeschlossen worden wäre. Auf dieses Problem gehen wir in diesem Blogbeitrag ein.

Die in der Vergangenheit abgeschlossenen Versicherungen und deren Umfang sind oftmals weder bei Kunden noch bei deren Spezialist für Versicherungen komplett im Überblick. Eine Hausratversicherung, die vor 10 oder mehr Jahren abgeschlossen wurde, wird dann oft erst im Schadenfall wieder interessant. Oder die durch den Sturm vom Dach gerissenem Solarmodule, die den PKW des Nachbarn getroffen und geschädigt haben, machen im Nachhinein die Notwendigkeit einer Betreiberhaftpflichtversicherung deutlich. So kommt es zu vermeidbarem Ärger mit der jeweiligen Versicherung oder auch zu Beschwerden beim Versicherungsombudsmann oder der Versicherungsombudsfrau. Bei Letzteren wurden 2024 insgesamt 21.548 Beschwerden eingereicht. Darunter aber nur ganz wenige über Versicherungsmakler und -maklerinnen, deren Beratungsqualität oft über dem Marktdurchschnitt liegt. Dennoch steht auch hier für Maklerinnen und Makler und deren Kunden die Aufgabe, die Versicherungen und deren Umfang zu prüfen.

Gründe für die Überprüfung des Versicherungsschutzes

Es gibt zahlreiche Gründe und Anlässe den Versicherungsschutz regelmäßig überprüfen zu lassen. Dazu gehören zum Beispiel folgende:

  1. Die persönlichen Lebensumstände ändern sich zum Teil sehr schnell. Sei es durch Umzug, Heirat, Geburten, Jobwechsel oder auch Neuanschaffungen. Eine jährliche Überprüfung durch den Makler hilft sicherzustellen, dass der Versicherungsschutz angemessen ist.
  2. Im Laufe der Zeit können sich Werte vom Eigentum in Wohnungen oder Einfamilienhäusern ändern. Die Preisveränderungen der letzten Jahre sowie die Inflation machen es fast unabdingbar, die Versicherungssummen zu prüfen und anzupassen.
  3. Für den Kunden positive Marktentwicklungen wie preisgünstigere oder leistungsstärkere Versicherungsprodukte können bei einer jährlichen Überprüfung zu besseren Konditionen führen. Dazu zählen auch verbesserte Vertragsbedingungen, die bei einer Überprüfung von alten Versicherungen verbessert werden können.
  4. Für eine jährliche Überprüfung sprechen auch Änderungen in der finanziellen Situation der Kunden, was im Positiven wie im Negativen Auswirkungen auf die Höhe der Versicherungsbeiträge haben kann. Ebenso kann eine Prüfung aus finanzieller Sicht einen Wegfall von Versicherungen oder den zusätzlichen Bedarf begründen.
  5. Eine regelmäßige Überprüfung des vorhandenen Versicherungsschutzes hilft mögliche Lücken im Versicherungsschutz zu identifizieren und zu schließen. Für Kunden in angespannten Finanzsituation kann es auch interessant sein, Rabatte und Sonderaktionen der Versicherer zu nutzen, um Kosten zu senken, wenn der notwendige Versicherungsschutz erhalten bleibt.

Enormer Technologiefortschritt bei PV-Anlagen in den letzten Jahren

Selbst für Laien ist nachvollziehbar, wie rasant sich die Technologien und Materialien für Photovoltaikanlagen in den letzten 20 Jahren entwickelt haben. Module sind leichter und flacher geworden, die Möglichkeiten der digitalen Überwachung der Stromproduktion haben sich enorm weiterentwickelt. Und die Entwicklungen gehen immer schneller. Deshalb ein Blick auf die letzten 5 Jahre. 

Die traditionellen Siliziumzellen in den Modulen wurden durch die sogenannten Perowski-Silizium-Tandemzellen abgelöst, die einen Sprung in Wirkungsgrad bis über 30 Prozent mit sich brachten. Neu auch Module, die Licht auf der Vorder- und Rückseite (Reflektion) nutzen können. Das sind die Bifacial-Module, an die vor Jahren noch nicht zu denken war. In Kombination mit Nachführsystemen (Tracker) kann zusätzlich der Ertrag gesteigert werden.

Auch interessant, dass der Siliziumeinsatz dank dünnerer Wafer (Scheiben aus Halbleiter-material) extrem von vorher rund 16g/Wp auf rund 2g/Wp gesenkt wurde.  Kurz: In den letzten fünf Jahren haben sich PV-Technologien rasant weiterentwickelt. Diese Innovationen tragen wesentlich zur Marktreife der nächsten Generation von PV-Anlagen bei – mit längerer Lebensdauer, höherer Leistung und sinkenden Kosten.

Diese Fortschritte bei nachgerüsteten Anlagen bedürfen einer Neubewertung und Ergänzung im Versicherungsschutz, besonders auch einer Verbindung mit dem Plus-Paket, welches viele Makler für ihre Kunden beim Erstabschluss der Versicherung Klima Pro© nicht oder noch nicht berücksichtigt haben. Dies ist nun in Absprache mit den Kunden nachzuholen. Wenn Anlagen zunehmend älter werden oder sich sogar schon erste Schäden eingestellt haben, ist eine Ergänzung des Versicherungsschutzes oft nicht mehr möglich. Handeln Sie als Makler im Interesse Ihrer Kunden rechtzeitig. Wir unterstützen Sie dabei gerne mit entsprechenden Bestandsselektionen.

Praktische Beispiele zur Überprüfung zum Versicherungsschutz bei der Oberösterreichische

Wie oben bereits geschildert haben vor Jahren viele Kunden der Oberösterreichische mit einer Photovoltaikversicherung Klima Pro© die Betreiberhaftpflichtversicherung nicht abgeschlossen oder eine frühere Version des Tarifs in ihrem Policen-Ordner. Es ist also als Makler sinnvoll, das Thema notwendige Betreiberhaftpflichtversicherung noch einmal mit den Kunden zu besprechen oder die inzwischen erfolgte Erweiterung der Photovoltaikanlage durch Speichermedien oder eine Wallbox zu versichern.

Besonders die neuen Batteriespeicher für eine Photovoltaik-Anlage können für Ihre Kunden nun mit einer Allgefahrenversicherung abgesichert werden. Wenn Ihre Kunden einen Photovoltaik-Batteriespeicher nachträglich angeschafft haben und Sie dies bei einer Überprüfung des Versicherungsschutzes erfahren, dann sollten Sie dies beim bestehenden Versicherer anzeigen. 

Ebenfalls empfehlen wir bei der Jahresprüfung der Versicherungen Ihrer Kunden auch das vormals nur pauschal abgeschlossen Grundpaket* von Klima Pro © durch der das Plus-Paket zu ergänzen, weil dieses auch Versicherungsschutz durch Berücksichtigung des Technologiefortschrittes bei Wiederherstellung nach einem Sachschaden am Heimspeicher, Restschuldentschädigung im Totalschadenfall bei kreditfinanzierten Anlagen (GAP-Deckung) sowie Schutz für Ladesäulen für E-KFZ auf dem Versicherungsgrundstück bietet.

Die Sache mit den inneren Betriebsschäden

Abschließend noch ein wichtiger Hinweis, für den wir mit Ihnen als Makler etwas ins „Versicherungsdeutsch“ einsteigen müssen. Als Makler wissen Sie sicher, dass unter „innere Betriebsschäden“ Schäden an Anlagen und Maschinen, die nicht durch äußere Einwirkungen entstehen, verstanden werden. Diese können durch den Betrieb beispielsweise der PV-Anlage selbst, aber auch durch Verschleiß, Materialfehler oder übermäßige Belastung entstehen. Viele Versicherungen schließen solche Schäden standardmäßig aus. Die Oberösterreichische bietet Ihren Kunden als Ergänzung zur Grundversicherung Klima Pro © ein Zusatzpaket an, welches diese inneren Betriebsschäden mitversichert. Es lohnt sich deshalb zu prüfen, ob Ihre Kunde dieses Zusatzpaket – Plus Paket – schon vereinbart haben.

* Für diese Blogbeitrag wurde eine allgemeinverständliche Darstellung genutzt, die die ausführlichen Regelungen der betreffenden Gesetze sowie Versicherungsbedingungen nicht ersetzt. Dementsprechend wird für die Ausführungen explizit keine Haftung übernommen.