„Die Zahlen verdeutlichen, dass es in den letzten Jahren nicht gelungen ist, wirkungsvoll gegen Einbrecher vorzugehen“, beurteilt Jörg von Fürstenwerth, Vorsitzender der Hauptgeschäftsführung beim GDV, diese Entwicklung. Viele Haus- und Wohnungsbesitzer machen es aber auch den Einbrechern besonders leicht. Denn vielfach ist die Sicherheitstechnik in Deutschland, die an Fenstern und Türen eingebaut ist, veraltet.
Ein bündiges Zylinderschloss an der Haustür, Rollzapfenverschlüsse an den Fenstern. Professionelle Täter brauchen in der Regel weniger als 15 Sekunden, um ein Fenster aufzuhebeln. Bessere – und vor allem bezahlbare – Sicherheitstechniken sind längst auf dem Markt. Selbst bei Neubauten wird jedoch immer noch an der falschen Stelle gespart.
Deshalb empfehlen wir serviceorientierten Maklern auch einige Tipps für ihre Kunden zur Einbruchsvermeidung.
Einbruch: Tipps zur Vermeidung
Besonders gefährdet sind Wohnungen im Erdgeschoß und Einfamilienhäuser. Hier ist es besonders ratsam, dass Haus oder Wohnung auch bei Abwesenheit immer bewohnt erscheinen. Dafür ist es schon hilfreich, wenn ihre Kunden Freunde oder Nachbar bitten, den Briefkasten zu leeren, Werbesendungen von der Wohnungstür oder aus dem Hausflur zu entfernen oder auch einmal in der Wohnung beim Blumengießen die Gardinen zu verschieben.
Für die Nachstunden empfiehlt es sich bei längerer Abwesenheit mittels Zeitschaltuhr in unregelmäßigen Abständen das Licht anzumachen. Hilfreich ist es auch für die Urlaubszeit Nachsende- oder Unterbrechungsaufträge für Zeitungen und Zeitschriften zu erteilen. Besondere Wertgegenstände oder Bargeld gehören in ein Bankschließfach. Dies gilt besonders, wenn die Hausratversicherung bestimmte Obergrenzen für die Versicherung von Schmuck- und Wertgegenständen vorsieht.
Entfernen Sie sogenannte "Gaunerzinken"
Es sind oft nur kleine Markierungen an Hauswänden, Türen oder Gartenzäunen, mit denen Kriminelle Informationen über die Bewohner des Hauses oder Wohnung hinterlassen. Diese Zeichen nennt man "Gaunerzinken". Informieren sie Ihre Kunden über diese besonderen Linien und Kreise und was sie bedeuten. Dazu stellen wir Ihnen zum Gaunerzinken_PDF-Datei zur Verfügung. Selbst Besonderheiten der modernen Technik wie zum Beispiel ein ungeschützter WLAN-Zugang werden mit solchen Zeichen vermerkt.
Als Makler können Sie für Ihre Kunden auch eine kleine Sicherheits-Checkliste erstellen.
Anregungen für eine Sicherheits-Checkliste für Ihre Kunden
Folgende Tipps könnten Sie Ihren Kunden per Mails vor der Urlaubszeit zur Vermeidung von Einbruchdiebstählen übermitteln:
- "Kletterhilfen" wie Leitern, Kisten oder Gartenmöbel vor dem Urlaub wegräumen
- Leicht zugängliche Werkzeuge oder Gartengeräte vor dem Urlaubsbeginn wegschließen
- Alle Türen und Fenster gut verschließen, ggf. das in die Jahre gekommene Türschloß erneuern
- Prüfen Sie, ob alle Schlüssel für die Wohnung oder das Haus vollständig vorhanden sind.
- Verstecken Sie keine Schlüssel unter Fußmatten, Steinen oder Blumentöpfen
- Nur eine aktivierte Alarmanlage ist wirksam! Prüfen Sie deren Funktionsfähigkeit bei abgestelltem Strom
- Einbrecher kennen alle üblichen Verstecke für Wertsachen. Bringen Sie Wertsachen sicher unter.
- Nur ein in der Wand verankerter Tresor ist ein sicherer Schutz für Schmuck oder andere Wertsachen.
- Kommunizieren Sie Ihre Abwesenheit nicht über Facebook oder andere soziale Netzwerke.
- Besprechen Sie den Anrufbeantworter nicht mit Sätzen wie "Wir sind drei Wochen im Urlaub"
- Verwenden Sie auf Flug- und Bahnreisen in den Urlaub nur blicksichere Adressanhänger
- Schützen Sie Ihr Eigentum durch moderne Sicherungstechnik für Türen und Fenster
- Garten- oder Hausbeleuchtungen durch Bewegungsmelder helfen Einbrüche zu vermeiden.
- Investieren Sie in elektrische Fensterheber, die durch Zeitschaltuhren gesteuert werden
Mieter und Hausbesitzer müssen dem Einbruchrisiko aber nicht wehrlos gegenüber stehen. Moderne Sicherheitstechnik sowie einbruchhemmende Fenster und Türen verhindert im Schnitt vier von zehn Einbruchversuchen. Helfen Sie Ihren Kunden die auch psychologisch schwierigen Situationen nach einem Einbruch zu vermeiden.